Rekruiting neu gedacht – 4 Schritte zur perfekten Stellenanzeige

Einleitung

In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, die richtigen Mitarbeitenden zu finden. Der Arbeitsmarkt hat sich stark verändert, und Unternehmen müssen ihre Rekrutierungsstrategien anpassen, um die besten Talente zu gewinnen. Eine gut geschriebene Stellenanzeige ist dabei der erste Schritt. Sie ist das Aushängeschild Ihres Unternehmens und entscheidet oft darüber, ob sich ein potenzieller Kandidat bewirbt oder nicht. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie in vier einfachen Schritten die perfekte Stellenanzeige schreiben können. Dabei gehen wir auf moderne Rekrutierungsmethoden ein und geben Ihnen praktische Tipps, die Sie sofort umsetzen können.

Die Bedeutung einer überzeugenden Stellenanzeige

Die Suche nach Fachkräften ist mühsam und ressourcenintensiv. Eine überzeugende Stellenanzeige kann diesen Prozess erheblich erleichtern. Kurze, prägnante Texte sind dabei besonders effektiv. Laut einer LinkedIn-Datenerhebung bewerben sich Kandidat*innen 18 % häufiger auf Stellenanzeigen mit 150 oder weniger Wörtern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die mobile Nutzung. 62 % der Bewerbenden sehen sich Jobanzeigen über Mobilgeräte an, wie eine indeed-Erhebung zeigt. Daher sollten Stellenanzeigen auch auf kleinen Bildschirmen gut lesbar sein. Strukturierte Jobanzeigen mit Absätzen, Aufzählungen und Zwischenüberschriften sind hier besonders hilfreich.

Präzise Jobtitel sind ebenfalls entscheidend. Sie sollten branchenüblich und klar formuliert sein, um eine höhere Reichweite zu sichern. Zum Wochenbeginn, also Montag oder Dienstag, werden die meisten Jobanzeigen angesehen und Bewerbungen verschickt. Dies zeigt eine Analyse von competitionline Jobmarkt und Stepstone.

Die stärksten Jobsuche-Zeiten liegen zwischen 8 und 13 Uhr, besonders morgens. Dies bestätigen Analysen von Stepstone, LinkedIn und Xing. Mitte Januar 2022 gab es 53 % mehr Jobsuchanfragen als im Tagesdurchschnitt des Vorjahres, laut Stepstone-Analyse.

Wichtige Informationen sollten auf den ersten Blick erkenntlich sein. Präzise Formulierungen und konkrete Anforderungen sind entscheidend. Keywords in Jobanzeigen erhöhen zudem die Auffindbarkeit durch Volltextsuche. Eine gut strukturierte und prägnante Stellenanzeige ist somit der Schlüssel zu einer erfolgreichen Rekrutierung.

Schritt 1: Eine klare und prägnante Stellenbeschreibung verfassen

Der erste Schritt zu einer perfekten Stellenanzeige ist eine klare und prägnante Stellenbeschreibung. Diese bildet das Fundament für Ihre Anzeige und hilft, die Erwartungen an die Bewerbenden zu definieren. Eine Stellenbeschreibung ist ein Instrument des Personalmanagements, das die Bestandteile einer Stelle im Unternehmen wie Aufgaben, Befugnisse, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Pflichten und Ziele schriftlich und standardisiert festhält.

Eine gute Stellenbeschreibung sollte folgende Elemente enthalten:

• Aufgaben: Beschreiben Sie konkret, was in der Position getan, hergestellt, geprüft, besprochen, geplant oder entschieden werden soll.
• Befugnisse: Geben Sie an, welche Informationen eingeholt, welche Abstimmungen getroffen und welche Entscheidungen eigenständig getroffen werden dürfen.
• Kompetenzen: Listen Sie die wichtigen Qualifikationen, das Fachwissen, Methodenwissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Merkmale und Verhaltensweisen auf, die für die Stelle erforderlich sind.
• Formale Angaben: Fügen Sie organisatorische Einbindungen und formale Ausgestaltungen der Stelle hinzu.
• Schnittstellen: Beschreiben Sie die Beziehungen zu anderen Abteilungen oder Stellen.
• Mitarbeit in Gremien und Projekten: Geben Sie an, ob Mitarbeit in internen oder externen Gremien, Projekten oder Sonderaufgaben erforderlich ist.
• Rechtlich relevante Aspekte: Nennen Sie die Gehaltsgruppe, den Tarifvertrag, berufsständische Anforderungen und Compliance-Regelungen.

Die Stellenbeschreibung sollte personenunabhängig sein und regelmäßig aktualisiert werden. Sie dient nicht nur der Personalplanung, sondern auch als rechtlich bindendes Dokument, wenn sie sich mit den im Arbeitsvertrag festgehaltenen Aufgaben deckt. Durch eine präzise und umfassende Stellenbeschreibung schaffen Sie Klarheit über Zuständigkeiten und erleichtern die Personalauswahl sowie die spätere Einarbeitung neuer Mitarbeitender.

Zusammengefasst ist die Stellenbeschreibung die Basis für eine erfolgreiche Stellenausschreibung. Sie konkretisiert Zuständigkeitsbereiche, Aufgaben und Zielvorstellungen und stellt sicher, dass alle Beteiligten dieselben Erwartungen an die zu besetzende Position haben.

Schritt 2: Anforderungen und Qualifikationen klar definieren

Im zweiten Schritt geht es darum, die Anforderungen und Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle klar zu definieren. Ein detailliertes Anforderungsprofil ist hierbei zentral. Es beschreibt die fachlichen und persönlichen Anforderungen sowie die Erwartungen an die Bewerbenden. Ein gut ausgearbeitetes Anforderungsprofil kann die Qualität der Bewerbungen erhöhen und Streuverluste in der Personalsuche minimieren.

Ein professionelles Anforderungsprofil umfasst fünf Kompetenzbereiche:

• Fachkompetenz: Die spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Stelle erforderlich sind.
• Methodenkompetenz: Die Fähigkeit, bestimmte Methoden und Techniken anzuwenden.
• Sozialkompetenz: Die Fähigkeit, effektiv mit anderen Menschen zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
• Persönlichkeitskompetenz: Persönliche Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Belastbarkeit und Eigeninitiative.
• Führungskompetenz: Die Fähigkeit, ein Team zu leiten und Entscheidungen zu treffen (falls relevant).

Ein gutes Anforderungsprofil sollte auch formale Anforderungen, Arbeits- und Umweltfaktoren sowie weitere Erwartungen enthalten. Es ist wichtig, zwischen Muss-Kriterien und Soll-Kriterien zu unterscheiden. Muss-Kriterien sind unerlässlich für die Position, während Soll-Kriterien wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig sind.

Die Erstellung eines Anforderungsprofils kann 2 bis 3 Stunden Arbeitsaufwand erfordern, lohnt sich aber durch die höhere Qualität der Bewerbungen. Es ist nicht identisch mit einer Stellenbeschreibung, sondern bezieht sich konkret auf die Person des Kandidaten und dessen Eignung. Anforderungsprofile unterstützen nicht nur bei der Bewerbersuche und Personalauswahl, sondern dienen auch als Grundlage für Leistungsbeurteilungen und Personalentwicklungsmaßnahmen.

Wichtige Bestandteile eines Anforderungsprofils sind:

• Formale Anforderungen: Notwendige Abschlüsse, Zertifikate oder Berufserfahrungen.
• Fachlich-methodische Kompetenzen: Spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Ausführung der Aufgaben erforderlich sind.
• Persönlichkeitsmerkmale: Eigenschaften, die den Erfolg in der Position unterstützen, wie Teamfähigkeit oder Problemlösungsfähigkeit.

Durch die klare Definition der Anforderungen und Qualifikationen stellen Sie sicher, dass Sie die richtigen Kandidat*innen ansprechen und die besten Talente für Ihr Unternehmen gewinnen.

Schritt 3: Das Unternehmen attraktiv präsentieren

Im dritten Schritt geht es darum, Ihr Unternehmen attraktiv zu präsentieren. Dies ist entscheidend, um die besten Talente anzuziehen und zu binden. Ein starkes Employer Branding spielt dabei eine zentrale Rolle. Es hilft, Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und sich von der Konkurrenz abzuheben.

Eine Studie von Kanaleo zeigt, dass sich 75% der Bewerber vorab online über das Unternehmen informieren. Daher ist es wichtig, eine positive und authentische Online-Präsenz zu haben. Nutzen Sie Ihre Karriere-Website und Social-Media-Kanäle, um Einblicke in Ihre Unternehmenskultur, Werte und Arbeitsumgebung zu geben.

Hier sind einige Schritte, um Ihr Employer Branding zu stärken:

• Identifizieren der Employer Value Proposition (EVP): Definieren Sie den Mehrwert, den Ihr Unternehmen als Arbeitgeber bietet. Was macht Ihr Unternehmen einzigartig?
• Definieren der Zielgruppe: Verschiedene Generationen und Fachkräftegruppen haben unterschiedliche Erwartungen. Passen Sie Ihre Kommunikation entsprechend an.
• Verbessern der Online-Präsenz und Karriere-Website: Gestalten Sie Ihre Website ansprechend und benutzerfreundlich. Nutzen Sie hochwertige Bilder und Videos, um Ihr Unternehmen zu präsentieren.
• Aktive Nutzung von Social Media: Nutzen Sie Plattformen wie LinkedIn, Facebook, Instagram und Twitter, um mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten und Ihre Unternehmenskultur zu zeigen.
• Mitarbeiter als Markenbotschafter gewinnen: Authentische Mitarbeiter-Testimonials können potenzielle Bewerber überzeugen. Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden über ihre Erfahrungen und Erfolge berichten.

Ein gutes Beispiel für erfolgreiches Employer Branding ist die Hürlimann Bau AG. Durch gezielte Maßnahmen konnte das Unternehmen die Anzahl der Bewerbungen signifikant steigern. Dies zeigt, wie wichtig ein starkes Employer Branding ist.

Besonders die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2012, legt großen Wert auf Work-Life-Balance, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Um diese Zielgruppe zu erreichen, sollten Sie auf Social Media Recruiting setzen und Ihre Karriereseiten informativ und benutzerfreundlich gestalten. Auch Gamification und hochwertiger Content können das Interesse und Engagement der Bewerber steigern.

Zusammengefasst verbessert ein starkes Employer Branding die Bewerberauswahl, zieht qualifizierte Kandidaten an und senkt die Kosten pro Einstellung. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen authentisch und attraktiv, um die besten Talente für sich zu gewinnen.

Schritt 4: Einen deutlichen Call-to-Action integrieren

Der vierte Schritt zur perfekten Stellenanzeige ist die Integration eines deutlichen Call-to-Action (CTA). Ein gut formulierter CTA motiviert potenzielle Bewerber, den nächsten Schritt zu gehen und sich zu bewerben. Er sollte klar, prägnant und leicht verständlich sein.

Ein effektiver Call-to-Action sollte folgende Elemente enthalten:

• Klare Handlungsaufforderung: Verwenden Sie aktive Verben wie „Bewerben Sie sich jetzt“, „Senden Sie uns Ihre Bewerbung“ oder „Kontaktieren Sie uns“.
• Kontaktinformationen: Geben Sie eine E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder ein Online-Bewerbungsformular an, über das sich die Bewerber melden können.
• Fristen und Deadlines: Wenn es eine Bewerbungsfrist gibt, erwähnen Sie diese klar und deutlich.
• Weiterführende Informationen: Verlinken Sie auf weiterführende Informationen wie die Karriereseite Ihres Unternehmens oder spezifische Anweisungen zur Bewerbung.

Ein Beispiel für einen effektiven Call-to-Action könnte folgendermaßen aussehen:

„Interessiert? Dann bewerben Sie sich jetzt! Senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bis zum 30. November 2023 an jobs@ihrunternehmen.de. Bei Fragen steht Ihnen Frau Müller unter der Telefonnummer 01234-567890 gerne zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Karriereseite.“

Ein gut platzierter CTA sollte am Ende der Stellenanzeige stehen, damit er leicht zu finden ist. Sie können auch visuelle Elemente wie Buttons oder Hervorhebungen verwenden, um den CTA hervorzuheben.

Ein klarer und deutlicher Call-to-Action erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass qualifizierte Kandidaten den Bewerbungsprozess abschließen. Er ist der letzte, aber entscheidende Schritt, um potenzielle Bewerber zu motivieren und den Rekrutierungsprozess erfolgreich abzuschließen.

Fazit

Eine perfekte Stellenanzeige zu schreiben, ist keine leichte Aufgabe, aber es lohnt sich. Mit einer klaren und prägnanten Stellenbeschreibung, detaillierten Anforderungen und Qualifikationen, einer attraktiven Unternehmenspräsentation und einem deutlichen Call-to-Action können Sie die besten Talente für Ihr Unternehmen gewinnen. Denken Sie daran, dass die Stellenanzeige der erste Kontakt zu potenziellen Bewerbern ist und alle wichtigen Informationen in einem knappen Text verpackt sein müssen.

Der Aufbau der Stellenanzeige sollte dem AIDA-Prinzip folgen: Attention, Interest, Desire, Action. Der Titel der Stellenanzeige ist besonders wichtig und sollte klar und präzise sein. Eine gute Stellenanzeige muss auf Inhalt und Gestaltung achten und alle 5 W-Fragen beantworten: Wer, Was, Wo, Wann, Warum. Floskeln und leere Worthülsen sollten vermieden werden, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Nutzen Sie moderne Ansätze wie Social Media Recruiting und Employer Branding, um Ihre Reichweite zu erhöhen. Mitarbeiterempfehlungsprogramme und Active Sourcing sind ebenfalls effektive Rekrutierungsstrategien. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist für den Erfolg einer Stellenanzeige relevant, da sie die Auffindbarkeit erhöht. Die Ansprache in der Stellenanzeige sollte zur Unternehmenskultur passen, sei es Du oder Sie.

Falls Sie Unterstützung benötigen, bietet Workwise einen Recruiting-Service an, der mehr Bewerbungen, bessere Prozesse und schnelleres Einstellen verspricht. Mit diesen Tipps und Strategien sind Sie bestens gerüstet, um die perfekte Stellenanzeige zu schreiben und die besten Talente für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

Häufig gestellte Fragen zur Erstellung der perfekten Stellenanzeige